Dr. Michael Homberg ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und seit Oktober 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Zuvor lehrte und forschte er am Historischen Institut der Universität zu Köln und war Mitglied der interdisziplinären Forschergruppe „Transformations of Knowledge“ des a.r.t.e.s. Research Lab Cologne. Als Feodor Lynen Research Fellow führte ihn sein Weg als Postdoktorand im Anschluss an die Stanford University, die UC Berkeley und die Harvard University. Er hat Stipendien des Cusanuswerks, der Max Weber Stiftung und der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten. Für seine Dissertation Reporter Streifzüge gewann er 2017 den Offermann-Hergarten-Preis. Für seine Forschungen zur Geschichte der „Medien- und Informationsgesellschaft“ erhielt er 2021 den „Zeitgeschichte digital“-Preis sowie 2023 den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der DFG. Zu seinen Forschungsinteressen zählen die Medien- und Kulturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts, die Geschichte der Globalisierung und die Gesellschaftsgeschichte des digitalen Zeitalters.
Im Rahmen der von ihm geleiteten Forschungsgruppe „Digitale Ungleichheiten“ untersucht er den Siegeszug neuer digitaler Experten und digitalen Knowhows in den Arbeitswelten. Dazu erkundet er, wie sich Konzepte von Führung und Management, betriebsinterne Strukturen und Hierarchien und konkrete Arbeitsprozesse im Zuge des digitalen Wandels veränderten, und welche sozialen Ungleichheiten dieser Wandel zeitigte („A Class of Experts? Computer Work and its Hierarchies“).
seit 1. Oktober 2020
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in Abteilung III "Medien- und Informationsgesellschaft"
Leitung der Leibniz-Forschungsgruppe "Digital Inequalities. Divides, Hierarchies, and Boundaries in Germany, 1970s to 1990s" (9/2023)
2022
Habilitation an der Universität Potsdam (Abschluss des Kolloquiums 2/2022)
Titel des Manuskripts: "Digitale Unabhängigkeit. Indien und der Computer. Eine internationale Geschichte, 1947-2020". Gutachter: Prof. Dr. Frank Bösch, Prof. Dr. Dominik Geppert, Prof. Dr. Michael Mann
2021
Fellowship am M.S. Merian – R. Tagore International Centre of Advanced Studies "Metamorphoses of the Political" (ICAS:MP), New Delhi (7/2021-10/2021)
2020 – 2023
DFG, Eigene Stelle, SPP 2267: "Data Work. The Development of the IT Service Industry in Germany, 1950s to 1990s"
2019 – 2020
Feodor Lynen-Rückkehrstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung am ZZF Potsdam
2019
Gerald D. Feldman-Reisestipendium der Max Weber-Stiftung: India Branch Office, New Delhi (7/2019-8/2019), German Historical Institute London (8/2019-9/2019)
2018 – 2019
Feodor Lynen-Research Fellow (Forschungsstipendium) der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Stanford University (1/2018-12/2018), der UC Berkeley (7/2018-12/2018) und der Harvard University (1/2019-6/2019)
2016 – 2017
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (Prof. Dr. Hans-Peter Ullmann) an der Universität zu Köln
2015 – 2016
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachwuchsforschergruppe "Transformations of Knowledge" der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne; Lehrbeauftragter am Historischen Institut, Universität zu Köln
2015
Disputatio (7/2015) – Promotion zum Dr. Phil. (summa cum laude) (12/2016)
Titel der Dissertation: "Reporter-Streifzüge. Metropolitane Nachrichtenkultur und die Wahrnehmung der Welt, 1870-1918". Gutachter: Prof. Dr. Torsten Hahn, Prof. Dr. Hans-Peter Ullmann
2013 – 2015
Promotionsstipendium der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne
2012 – 2013
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Institut für deutsche Sprache und Literatur I, Universität zu Köln
2011 – 2012
WHK im Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte an der Universität zu Köln, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München
2006 – 2011
Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, der Deutschen Philologie und der Politologie an der Universität zu Köln (ab 2008: Stipendium des Cusanuswerks)
2006
Abitur am Bischöflichen Pius-Gymnasium Aachen
1987
geboren in Aachen
Medien- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Gesellschaftsgeschichte des digitalen Zeitalters
Geschichte und Theorie der Globalisierung
Geschichte der Menschenrechte, des Humanitarismus und der Entwicklungspolitik
Kulturgeschichte der metropolitanen Moderne in Europa und in den USA
10/2023: Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2023 (Pressemitteilungen DFG | ZZF / Leibniz | UP | MWFK B.)
09/2023: Conrad Matschoß-Preis des VDI für Technikgeschichte (für die Habilitation "Digitale Unabhängigkeit") (Interview VDI-Nachrichten)
10/2022: Young Leaders Network, Science and Technology in Society Forum 2022, Kyōto, Japan
11/2021: Zeitgeschichte Digital-Preis (für den Artikel "Computerliebe")
12/2017: Offermann-Hergarten-Preis (Universität zu Köln, für die Dissertation "Reporter-Streifzüge")
10/2017: Shortlist, Opus Primum – Förderpreis für die beste Nachwuchspublikation des Jahres (Volkswagen Stiftung, für die Dissertation "Reporter-Streifzüge")
Kontakt
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 2.13
Tel.: 0331/74510-122
E-Mail: homberg@zzf-potsdam.de
Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut
Prof. Dr. Eckhardt Fuchs leitet seit Oktober 2015 das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut. Er wurde 2007 Forschungskoordinator am Georg-Eckert-Institut und amtierte von Juni 2009 bis September 2015 als stellvertretender Direktor.
Er studierte 1983-1988 an der Universität Leipzig und promovierte 1992 und war als Historiker an zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen – der Historischen Kommission zu Berlin, dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin, dem Deutschen Historischen Institut in Washington und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin – tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Globalisierungsprozesse im Bildungssektor unter besonderer Berücksichtigung internationaler Organisationen (global governance), Bildungspolitik in Europa, die Geschichte transnationaler Bildungsbeziehungen, die Globalgeschichte der Schulbuchrevision und die Geschichte von Lehr- und Lernmaterialien.
Von 2001 bis 2007 arbeitete Eckhardt Fuchs als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl Erziehungswissenschaft I der Universität Mannheim, wo er sich 2004 habilitierte. Er war Stipendiat verschiedener Organisationen, gehört zur Redaktion der Zeitschriften „Comparativ“ und „Paedagogica Historica“, ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften, sowie Gutachter für Stiftungen und Zeitschriften. Eckhardt Fuchs ist seit 2011 ordentlicher Professor für Historische und Vergleichende Bildungsforschung an der TU Braunschweig. Von 2012 bis 2015 war er Präsident der International Standing Conference for the History of Education, der internationalen Fachgemeinschaft der historischen Bildungsforschung (ISCHE).
Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung
Fachbereich Nachrichtendienste
Seit 11/2019
Professor für Geschichte der Nachrichtendienste am Fachbereich Nachrichtendienste der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung
2017–2019
DFG-Projekt ("Eigene Stelle2") "Computerisierung und Wissensproduktion in ost- und westdeutschen Nachrichtendiensten und Polizeibehörden, 1960–1990" am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF)
2017
Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin, Venia für Neuere und Neueste Geschichte
2014–2017
Postdok in der Projektgruppe "Wege in die digitale Gesellschaft" am ZZF Potsdam
2012–heute
Lehrtätigkeit als Lehrbeauftragter bzw. als Privatdozent (seit 2017) an der Humboldt Universität Berlin (HU)
2009–2013
Postdok in der Projektgruppe "Gesellschaftsgeschichte der SED" am ZZF Potsdam mit dem Forschungsprojekt: "Der Apparat des Zentralkomitees als Regierungszentrum der DDR"
2008
Promotion in Neuerer und Neuester Geschichte ("summa cum laude") an der Universität Potsdam
2006
Visiting Lecturer an der University of Chicago
2005–2010
Lehre am Historischen Institut der Universität Potsdam
2005–2009
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Militärgeschichte der Universität Potsdam
1997-2003
Studium der Geschichte und der Germanistik an den Universitäten Göttingen, der Fernuniversität Hagen und der FU Berlin
2018 "Carl-Erdmann-Preis für herausragende Habilitationen" des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD)
2018 Übersetzungspreis "Geisteswissenschaften international" des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für die Habilitationsschrift
2010 "Werner-Hahlweg-Preis" (2. Preis) für die Dissertation
Johannes Kleinmann ist Historiker und Wirtschaftswissenschaftler. Seit November 2024 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Er promovierte mit einer Arbeit zur polnischen Geschlechtergeschichte in der langen Zeit der Transformation (1980-2004) im Rahmen einer Cotutelle de thèse an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und der Universität Wien. Zu seinen Forschungsinteressen zählen die Wirtschafts- und Geschlechtergeschichte Ostmitteleuropas im 20. und 21. Jahrhundert, die Geschichte der Arbeitswelten sowie Fragen des Entstehens und der Reproduktion von Ungleichheiten.
Nach meinem Bachelor in Politikwissenschaft und Geschichte kam ich über verschiedene Stationen zum Master Zeitgeschichte in Potsdam. Im Anschluss daran promoviere ich seit Juli 2023 am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Meine Forschungsinteressen liegen im Bereich deutsch-deutsche Verflechtungsgeschichte, Erinnerungskultur, Nationalsozialismus, Architektur und Städtebau.
Projekt: Eine Geschlechtergeschichte des digitalen Wandels in Deutschland von den 1970ern bis in die 1990er
Das Promotionsprojekt untersucht den Einfluss des digitalen Wandels auf geschlechterbezogene Ungleichheiten in BRD und DDR seit den 1970er Jahren. Es fragt danach, ob Digitalisierungsprozesse Ungleichheiten in Geschlechterverhältnissen perpetuierten, abschwächten oder neu produzierten. Im Sinne einer Kulturgeschichte des digitalen Wandels soll gezeigt werden, wie technische, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen in beiden deutschen Staaten von den 1970ern bis nach der Wiedervereinigung miteinander verwoben waren und dazu beitrugen, eine Gesellschaftsordnung entlang der Kategorie „Geschlecht“ zu prägen, die bis heute wirkt.
Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von der digitalgeschichtlichen „Epochenschwelle“ der 1970er Jahre über die 1980er als Dekade einer neuen Heimcomputerbegeisterung und der Herausbildung verschiedener Computer-(Sub)kulturen bis in die 1990er Jahre. In den 1990ern hatte sich der Computer endgültig, auch durch den Siegeszug des Internets, von der Rechenmaschine zum Kommunikationsmedium gewandelt und war als solches in der (wiedervereinigten) bundesdeutschen Gesellschaft weithin verankert. Durch die vergleichende deutsch-deutsche Perspektive soll herausgestellt werden, inwiefern die Geschlechtergeschichte der Digitalisierung systemgebunden war und wo gemeinsame, miteinander verflochtene Entwicklungslinien zwischen den geteilten Gesellschaften verliefen.
Kontakt
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
nina.neuscheler[at]zzf-potsdam.de
Bluesky: @ninane.bsky.social
Nachdem ich in Heidelberg mein Studium der Geschichts- und Politikwissenschaft absolviert habe, begann ich dort meine Promotion zur Geschichte der Computerbildung in Baden-Württemberg, die ich seit Juli 2023 im Projekt „Digital Inequalities“ am Georg-Eckert-Institut in Braunschweig weiterentwickle. Neben meiner Leidenschaft für die Digitalgeschichte liegen meine (Forschungs-)Interessen in der Historischen Zukunftsforschung und in der Public History, wobei ich mich besonders für die Gestaltung von Formaten digitaler Geschichtsvermittlung interessiere.
Projekt: "Das Ende der Kreidezeit?" Bildungspolitische und Pädagogische Visionen zur Computerbildung in allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg, 1977-2004
Das Promotionsprojekt untersucht bildungspolitische und medienpädagogische Diskurse zur "Computerbildung" am Fallbeispiel Baden-Württemberg von den ausgehenden 1970er bis in die frühen 2000er Jahre. Dabei wird der Fragestellung nachgegangen, welche Probleme und Potenziale die untersuchten Akteure (Bildungspolitiker*innen, Lehrer*innen, Eltern, Funktionäre und Unternehmen) dem Computereinsatz in der Schule zumaßen und wie die Schulen ihre Schüler*innen aus der jeweiligen Akteurs-Sicht auf eine antizipierte „computerisierte“ Gesellschaft vorbereiten sollten. Dabei legt die Arbeit einen besonderen Fokus auf die Diskussionen um die mögliche (Re-)Produktionen, bzw. Nivellierung von Ungleichheiten durch Computerbildung.
Mit einer aus der historischen Zukunftsforschung abgeleiteten Methodik nimmt die Arbeit frühe Projektionen und Projekte zur Computerbildung in den Blick: Anhand von ministerialbürokratischen Archivgut, Berichten von Modellprojekten, einer systematischen Analyse von einschlägigen Fach- und Verbandszeitschriften, Lehrplänen sowie ausgewählten Unterrichtsmaterialien soll die Arbeit herausarbeiten, welche (auch außerschulischen) Interessen, Hoffnungen und Befürchtungen die „Computerbildung“ begleiteten und – bis heute – prägten.
Kontakt
Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für Bildungsmedien
Freisestraße 1
38118 Braunschweig
tim.schinschick@gei.de
Lennart hat einen Bachelor in Politik und Geschichtswissenschaften von der LMU in München. Nach einem Auslandsstudium in der Türkei hat er in Berlin und Kanada "Global History" studiert, bevor er ans ZZF Potsdam gewechselt ist. Lennarts Forschungsinteressen liegen im Bereich der Globalgeschichte, der Migrationsgeschichte, sowie der infrastructure & borderland studies. Zudem hat Lennart eine große Begeisterung für Sprachen.
Das Projekt untersucht die Einführung von Computern und Datenbanken in Behörden in Westdeutschland und Westeuropa von den späten 1960er Jahren bis ins frühe 21. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel von technologischen Entwicklungen, gesellschaftlichen und politischen Diskursen sowie deren Auswirkungen auf Datenschutzpolitik und Überwachungsstrategien. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Computerisierung westdeutscher Sicherheitsbehörden, Ministerien, Unternehmen und Organisationen ab den späten 1960er Jahren im Schatten des Kalten Krieges und steigender Spannungen an der innerdeutschen Grenze. Die allmähliche, aber allgegenwärtige Nutzung der Computertechnologie durch den westdeutschen Staat Jahren bietet sich als geeigneter Ausgangspunkt für die Erforschung der Wechselwirkungen von sozialen und technischen Entwicklungen wie auch politischen Diskursen.
Die Computerisierung der westdeutschen Polizei- und Nachrichtendienste erfolgte seit Ende der 1960er Jahren schrittweise, um zusätzlich zu den bestehenden physischen Grenzregimen eine digitale Grenze zu errichten. Ziel ist es durch die Erforschung der Computerisierung den sozio-politischen Kontext zu verstehen, der die Gestaltung von digitalen Datenbanken wie dem Ausländerzentralregister (AZR) in Westdeutschland prägte. In einem zweiten Schritt soll der Informationsaustausch über Migrant*innen und Ausländer*innen mit befreundeten Ländern wie Frankreich, Großbritannien und gegebenenfallls den USA untersucht werden, um die Vorläufersysteme von automatisierten europäischen Migrationsdatenbanken wie Eurodac, dem Schengener Informationssystem (SIS II) und dem Visa-Informationssystem (VIS) zu erforschen.
Lennart V. Schmidt
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
Mail: lennart.schmidt@zzf-potsdam.de
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